30. JANUAR 2022
Nepal versinkt im Corona-Chaos heißt die Überschrift eines Artikels, der am 11.5.2021 auf DW.COM erscheint. Berichtet wird davon, wie das fragile Gesundheitssystem des Himalaya-Staates kollabiert. Nicht berichtet wird von der dramatischen Situation der Bevölkerungsteile, die sich mangels Einkommen nicht mehr ernähren, geschweige denn vor dem Virus schützen kann. Zu diesem Zeitpunkt leisten wir mit unseren Partnern vor Ort bereits seit mehr als einem Jahr COVID-19 Nothilfe. Ein Spendenaufruf und Zeitungsbericht führen zu einem Spendeneingang von 13.596,55 EUR im Mai, so dass diese Hilfe auf weitere betroffene Menschen ausgeweitet werden kann. Gemeinsam mit der Milijuli Foundation und MRDS Nepal erreichen wir 1.213 Menschen im Kathmandu-Tal, weitere 550 im Bergdorf Kashigaun und sorgen zusätzlich für den Schutz des Gesundheitspersonals und die Bereitstellung von Isolationsbetten in einer Health-Post der Manaslu-Region.
UPDATE 26. Juni 2021
Eure Hilfe kommt an! Eure Hilfe kommt an! ❤️ In der vergangenen Woche konnten weitere 60 Familien 👨👨👧👦 und einige Jugendliche mit dringend benötigten Lebensmitteln versorgt werden, allem voran Menschen mit Behinderung 👨🦽. Menschen, die unter normalen Umständen trotz ihres Handicaps ihren Lebensunterhalt selbständig bestreiten würden. Menschen, denen diese Möglichkeit während des andauernden Lockdowns nicht mehr zur Verfügung steht. Mit Eurer finanziellen Unterstützung 💪🙏 und dem fantastischen, unermüdlichen Einsatz des Teams um Maureen Piya vor Ort (Stichting BomBo, Milijuli Foundation) konnte bisher 226 Familien 👨👨👧👦, 22 in einem Hostel lebenden Menschen sowie 48 in einem Heim lebenden Kindern 🧸 aus einer kritischen Notlage geholfen werden. 1213 Menschen wurden mit Lebensmitteln 🥔🥣🧂 und Hygieneprodukten 🧻🧼🧴 versorgt. Zusätzlich erreichte unsere Hilfe weitere 137 Haushalte mit rund 550 Menschen des Bergdorfes 🗻Kasigaun, wovon wir vor kurzem bereits berichtet hatten: https://www.facebook.com/MenschenDialog/posts/1092073904651151
🙏 DANKE! ❤️
UPDATE 9. Juni 2021
Nothilfe für 137 Haushalte in Kasigaun. Heute berichten wir von der Anfang Juni organisierten Lebensmittellieferung in das 2.500 Einwohner zählende Dorf 🏘 Kasigaun (Gemeinde Dharche). Ridam Gurung hatten wir Euch vor kurzem bereits vorgestellt: https://www.facebook.com/MenschenDialog/posts/1090378591487349. Ihm gelang unter den derzeit schwierigen Bedingungen die Beschaffung der Nahrungsmittel sowie der Transport ins Dorf, 💪 wo die Übergabe gemeinsam mit Ortsvorsteher Dhan Kumar Ghale durchgeführt wurde. Die 2.500 Einwohner leben für gewöhnlich von ihrer Landwirtschaft 🌱. Der auf 2.000 Metern Höhe erwirtschaftete Ertrag reicht bestenfalls für 8-9 Monate aus. Um weitere Lebensmittel kaufen zu können 🥚🥦🥒🌽 verdienen sich die Dorfbewohner auf vielfältige Weise etwas hinzu: Träger, Tellerwäscher oder Tagelöhner sind nur einige Beispiele, wie zusätzliche Lebensmittel unter normalen Bedingungen finanziert werden. Unter dem Einfluss der Pandemie bestehen diese Möglichkeiten nicht. Von den 546 Haushalten sind 137 Familien 👨👨👧👦besonders hart von den Einschränkungen betroffen. Ohne die bereitgestellte Hilfe würden rund 550 Menschen hungern. Dies konnte mit Hilfe Ridams unermüdlichem Einsatz und Euren Spenden ❤️ vermieden werden:
Die Zeit bis zur nächsten Ernte ist überbrückt 🙏
UPDATE 29. Mai 2021
Hilfe für 700 Menschen in Not. Es war ein wahrer Kraftakt 💪, durch den die Milijuli Foundation mit unseren Mittlen, Euren Spenden, 181 Haushalten im Stadtteil „Sinamangal“ (Kathmandu) ein wenig Sicherheit schenken konnte. Die Sicherheit, ihre Familien 👨👨👧👦 ernähren zu können. Erreicht wurde dies vor allem durch den unermüdlichen Einsatz von Gründerin Maureen Piya, die wir Euch gestern vorgestellt haben (https://www.facebook.com/MenschenDialog/posts/1085165672008641). Ihre Berichte klingen abenteuerlich, sind aber leider wahr. Wenn man denkt, es könne nicht schlimmer kommen, dann kommt es schlimmer: Seit gestern hat die Regierung alle Läden, also auch Lebensmittelläden geschlossen. 😢 Die Menschen dürfen nicht mehr auf die Straße, selbst Lieferdienste unterliegen dem Lockdown. Danke Maureen, dass Ihr Euch nicht durch Polizei und Straßensperren von der Verteilung für die 181 Familien habt abhalten lassen. Erreicht wurden dadurch mehr als 700 Menschen, denen damit eine große Sorge im letzten Moment genommen werden konnte! 👏Verteilt wurden u.a. Reis, Linsen, Öl, Salz, Kartoffeln, Soja-Bohnen, Seifen, Masken, Binden, Desinfektionsmittel...
Die Situation vieler Menschen bleibt weiterhin dramatisch. Deshalb war diese Unterstützung für uns nur ein Anfang. Auch in der Manaslu-Region sind wir mit MRDS Nepal und Ridam Gurung weiterhin aktiv (https://www.facebook.com/MenschenDialog/posts/1082807978911077). Weitere Nothilfen sind bereits in konkreter Vorbereitung. Umstände hin oder her – wir machen weiter – so gut es geht – versprochen!
Danke für Euren unglaublichen Rückhalt, die Hilfe und das Vertrauen!
UPDATE 24. Mai 2021
Dank Eurer Spenden kann der Schutz des Gesundheitspersonals sowie der lokalen Bevölkerung in der Manaslu-Region verbessert werden. Zusätzliches Material wie Isolationsbetten, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel oder Seifen wurden an den lokalen Gesundheitskoordinator Prem Gurung übergeben und befindet sich nun auf dem beschwerlichen Weg nach Philim. Mehr Informationen zur aktuellen Lage in Nepal und der Arbeit von Menschen im Dialog e.V. sind in unserem aktuellen Newsletter zu finden.
UPDATE 22. Juni 2020
Allein bei Kindern hält UNICEF bis zu 4.000 Todesfälle innerhalb von 6 Monaten in Nepal als Folge des landesweiten Lockdowns für möglich. Grund sei ein unzureichender Zugang zu der bereits unter normalen Umständen schlechten Gesundheitsversorgung, welche nun zusätzlich geschwächt werden könnte. So zu lesen in der Kathmandu Post vom 13. Mai 2020. Die Hoffnung, dass die Bevölkerung des Himalaya-Staates aufgrund ihrer Altersstruktur glimpflich davonkommen könnte, denn mehr als 94% der knapp 30 Mio. Einwohner sind unter 65 Jahre alt, wird unter anderem dadurch wieder relativiert, dass beinahe jeder zweite Mykobakterien (Tuberkuloseerreger) in sich trägt und sich in Verbindung mit einer TBC Erkrankung die Anfälligkeit für die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 sowie dem Schweregrad einer möglichen COVID-19 Erkrankung erhöhen könnte (Quelle: DAHW|“Tuberkulose in Zeiten von Corona“).
Hygieneschulungen, Seifen und Masken
Hygiene ist derzeit noch wichtiger für das Überleben, besonders in armen Ländern ohne umfassendes Gesundheitssystem. Trotz gravierender Einschränkungen setzen wir unsere Hilfe in Nepal in enger Abstimmung mit dem regional verantwortlichen Gesundheitskoordinator Prem Gurung in Form von Nothilfemaßnahmen fort. Im Februar ursprünglich als ein Projekt mit den Schwerpunkten auf Prävention, Untersuchung und Behandlung von Gebärmuttervorfällen initiiert, hatten wir unsere Arbeit mit dem Lockdown ende März in Nepal vorerst unterbrochen. Bereits vorher konnte unser Team aufgrund der sich abzeichnenden Situation wichtige Maßnahmen ergreifen und innerhalb kleiner Gruppen, unter Berücksichtigung großzügiger Sicherheitsabstände, über Hygienemaßnahmen und COVID-19-Prävention informieren und so die Menschen schulen. Hygienematerial einschließlich Seife wurde kostenlos verteilt. Im Rahmen des Projektes und eines weiteren Hilfstransportes wurden 9.000 Seifen und Masken, die in Verbindung mit entsprechenden Schulungen vom Personal der lokalen Health Posts verteilt wurden, in die abgelegene Chumnubri Region geschafft.
Nahrungsmittel zur Regenzeit
Die Menschen im ländlichen Raum Nepals versorgen sich hauptsächlich selbst, kaufen je nach Erntesituation, Höhenlage und Anbaumöglichkeiten Nahrungsmittel zu und bringen eigene Erzeugnisse zum Markt. Was unter normalen Umständen bereits schwierig ist, gerät unter den Rahmenbedingungen der Corona-Krise völlig aus den Fugen. Ein neuer Grenzstreit mit Indien befeuert die Situation zusätzlich. Nepalesische Arbeitsmigranten bringen kein Geld mehr ins Land, ebenso wenig wie der Tourismus. Lohnfortzahlung oder Kurzarbeit existieren im Wortschatz nicht, so wartet manche Lehrkraft vergeblich auf ihr Gehalt. Groß war die Herausforderung, gut fünf Tonnen Lebensmittel während der Regenzeit in die Dörfer zu transportieren, um Nothilfe zu leisten. Die Ware musste unterwegs drei Mal komplett abgeladen und neu verladen werden, weil der Traktor den schweren Hänger nicht mehr aus dem tiefen Schlamm der Off-Road Straße gezogen bekam. Projektleiter und langjähriger Freund Ridam Gurung von unserer Partnerorganisation MRDS Nepal berichtet uns, wie durch die Neresheimer Unterstützung 129 Haushalte des Dorfes Swaragaun, 21 behinderte sowie 30 Alleinstehende in benachbarten Dörfern je 25 kg Reis, 2 kg Linsen, 1 kg Salz und einen Liter Öl erhalten konnten. Damit konnte 800 Menschen die große Sorge genommen werden, woher sie die Nahrung für den nächsten Tag herbekommen sollten.
Hilfe auf dem Rücken von 63 Eseln
Mitte August erreichten erneut Nahrungsmittel auf dem Rücken von 63 Eseln die Manaslu-Region. Wir helfen damit 130 Haushalten in 7 Dörfern, die besonders hart von den indirekten Auswirkungen Corona bedingter Einschränkungen betroffen sind. Die bereits dritte Nothilfe dieser Art wurde durch zahlreiche Erdrutsche und überflutete Pfade aufgrund der Regenzeit deutlich erschwert.
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