Lehrkräfte in Nepal beschreiten digitalen Wandel
Der digitale Wandel macht an den Grenzen armer Länder nicht Halt. Grundlegende Kenntnisse im Umgang mit Computern und modernen Medien schaffen zusätzliche Perspektiven für Menschen jeglicher
Herkunft und sozialer Stellung. Diese Erkenntnis wurde im Bildungssystem Nepals anhand verschiedener Initiativen und Richtlinien umgesetzt und durch das Schulfach ICT (Information and
Communication Technology) manifestiert. Die Qualität der Ausbildung und des generellen Zugangs zu Bildung variiert im zweitärmsten Land Asiens extrem. Vor allem staatliche Schulen in abgelegenen
Regionen sind benachteiligt. Gemeinsam mit ausgewählten, motivierten Lehrkräften solcher Schulen erarbeitet der in Neresheim gegründete Verein „Menschen im Dialog e.V.“ Lösungen, um mit Hilfe
ergänzender Lehrmethoden und Lehrmitteln die Qualität und Effizienz des Unterrichts zu verbessern. Dabei sind vor allem die Initiativen und Ideen der Lehrer gefragt, welche mit dem offiziellen
Lehrplan abgeglichen und gemeinsam umgesetzt werden. Im Fokus steht dabei nicht nur der reine Computerunterricht, sondern auch die Unterstützung aller Fächer wie Englisch, Geschichte oder
Mathematik. Zu diesem Zweck werden spezielle Lernprogramme eingesetzt sowie Recherchemöglichkeiten bereitgestellt und trainiert.
Bereits mit dem Pflichtfach ICT der Klassen 6 bis 8 sind viele der Lehrkräfte überfordert, da sie selbst nie den Zugang zu dem dafür notwendigen Fachwissen bekommen haben. Im Distrikt Gorkha,
knapp hundert Kilometer nord-westlich von Kathmandu, hat der Verein „Menschen im Dialog e.V.“ bereits zwei Schulen mit einem Computerraum ausgestattet und die Lehrkräfte geschult. Im November
2018 wird eine weitere Schule, die „Shree Buddha Secondary School“ in Philim, in gleicher Weise vom Verein unterstützt. Das Bergdorf Philim liegt ebenfalls im Gorkha Distrikt, jedoch weit im
Norden, sehr abgelegen, nur wenige Kilometer von der chinesischen Landesgrenze entfernt. Die Schule mit ihrem einzigartigen Design wurde unter der technischen Leitung der japanischen Gruppe AAF
(Asian Architecture Friendship) entworfen und gebaut. Ausgestattet mit einem runden, steinernen Speisesaal, elf Klassenzimmern, fünf Schlafsälen, einer Bibliothek, einem Labor und Toiletten
werden an ihr 400 Schüler von 15 Lehrern unterrichtet. Die Gebäude überstanden das Erdbeben von 2015 weitestgehend und wurden bald darauf wieder in Betrieb genommen. Für den Computerraum wurden
durch AAF vor kurzem die notwendigen Schulmöbel bereitgestellt (siehe mittleres Foto).
Das letzte gleichartige Projekt wurde von Menschen im Dialog e.V. im November 2017 an der „Shree Nawa Jyoti Secondary School“, welche direkt im Ort Gorkha liegt, durchgeführt. Inzwischen hat
diese Schule weiter in ihre Lehrkräfte investiert und bietet ab dem kommenden Schuljahr den Computerunterricht zusätzlich für die Klasse 9, ab dem darauffolgenden Schuljahr sogar für Klasse 10
an. Dieser Initiative folgend organisierte und finanzierte der Verein Menschen im Dialog e.V. gemeinsam mit seinem lokalen Partner in Nepal, der MRDS (Manaslu Rural Development Society) die zwei
Monate dauernde Ausbildung für drei weitere Lehrkräfte, welche an den Schulen in Gorkha, Swara und Philim unterrichten. Unterrichtet wurden Laxman Gurung (Philim), Mira Thap (Swara) und Sunita
Baniya (Gorkha) vom 15. Juni bis 16. August 2018 durch die beiden Trainer Amrit Bogati und Janak Koirala (Info-Tech Computer, Gorkha). Die seit 2016 begonnenen Projekte finden darin ihre
Fortsetzung, mit dem Ziel, einen Beitrag zur Armutsbewältigung und Verbesserung der Lebenssituation der Menschen durch die Bildungsförderung zu leisten. Der Grundstein für die erfolgreiche
Umsetzung eines weiteren Schulprojektes im November 2018 ist damit gelegt und ich verspreche bereits Ende des Jahres einen ausführlichen Bericht sowie schon jetzt ein herzliches Dankeschön an
alle Spender und Unterstützer.